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So kannst du lernen, besser mit Komplimenten umzugehen


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"Wow, das sieht ja toll an dir aus!" Wir hören den Satz und unsere Ohren laufen rot an. Der erste Impuls: Wir wollen widersprechen, es kleiner machen, ungültig. Irgendwie versuchen mitzuteilen, dass das ja gar nicht stimmt. Aber wieso? Warum fällt es uns so schwer, Komplimente anzunehmen? Wie können wir lernen, es ab jetzt zu tun und vor allem: Was geschieht wenn wir lernen, mit Komplimenten umzugehen?

>>Wir glauben es wäre eitel<<


Der erste Schritt ist gleichzeitig der härteste: Zuerst dürfen wir ein Kompliment ohne Widerworte aushalten. Das liest sich einfacher als es ist, denn ein Kompliment schlägt wie ein Vorschlaghammer in unsere Glaubenssätze. Diese Glaubenssätze sind nichts weiter als "Regeln", die wir irgendwann gelernt haben. "Sei immer schön bescheiden!" oder auch "Denk bloß nicht, dass du was besseres bist!". Wir glauben also, dass wir diese positive Bemerkung nicht annehmen dürfen, weil es eitel wäre oder eingebildet. Dass Eitelkeit damit überhaupt nichts zu tun hat, ignorieren wir gekonnt und wünschen uns im Gegenteil aber auch, dass wir uns selbst endlich auch mal schön finden werden und nicht immer so unglücklich mit uns selbst sind.

Klingt ziemlich unlogisch, was unser Gehirn da mit uns anstellt. Alle wünschen sich Selbstliebe, aber es ist absolut verboten, ein bisschen verknallt in sich zu sein? Also ich finde das nicht gerade einleuchtend. Wir haben also gelernt, das Kompliment einfach mal auszuhalten. Der nächste Schritt ist denkbar einfach. Es braucht keine großen Worte oder Schlagfertigkeiten - gewöhne dir einfach an, "Danke" zu sagen. So simpel ist das. Später, mit etwas mehr Übung können wir dann vielleicht diese Reaktion verbal erweitern - doch für den Anfang ist das schon mal gut.

>>Eine Tür in unserem Herzen geht auf<<


Jetzt passieren zwei Dinge: Zum einen nehmen wir die Meinung des Gegenübers ernst und knallen dieser Liebenswürdigkeit keine Widerworte entgegen mit denen wir im Subtext sagen: "Du hast überhaupt nicht recht! Ich bin überhaupt nicht schön! Du lügst!", sondern geben Wertschätzung für das Gesagte. Immerhin sollten wir davon ausgehen, dass es ernst gemeint ist. Darüber hinaus geschieht noch etwas Wunderbares - wir können nicht verhindern, dass uns das Kompliment gut tut. Vielleicht noch nicht am Anfang und vielleicht auch nicht immer, aber: Früher oder später können wir gar nicht verhindern, dass bei lieben Worten ein Türe in unserem Herzen aufgeht und es uns ein bisschen glücklich macht.

Das klingt schon mal ganz vernünftig, wenn wir doch alle Selbstliebe lernen wollen und uns in unserer Haut wohlfühlen möchten, oder? Der nächste Schritt folgt fast von selbst: Wiederholen, üben, annehmen und nochmal von vorne. Was wir damit auch tun dürfen: Selbst Komplimente verteilen. Ernst gemeinte Nettigkeiten, Feedback für kleine, liebevolle Beobachtungen. Nicht nur unsere Familie und Freund:innen freuen sich darüber - auch die Kolleg:innen und Fremde können damit bedacht werden. Lassen wir diesen Kreislauf in unser Leben, wird es seine positive Wirkung entfalten.

Willst du also vor dem Spiegel stehen und mögen was du siehst? Möchtest du gerne auf Bühnen stehen, deine Ideen verwirklichen und zeigen, was du drauf hast? Hast du Lust an dich zu glauben und ein Sonnenschein in dieser Welt zu werden? Dich endlich auf Fotos hübsch finden? All das kann geschehen, wenn du diese Türe zu deinem Herzen aufmachen lernst. Komplimente können über die Zeit Wunden heilen, schlechte Glaubenssätze auflösen und dir die Friedenspfeife mit dir selbst zwischen die Lippen schieben und ordentlich Feuer geben. Es liegt also an dir. Probier‘s doch einfach. Ich fang schon mal an: Du bist toll.


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