Werde die Liebe deines Lebens
Wenn du schon einmal bei einem Vorgespräch bei mir gewesen bist, dann weißt du vielleicht: Wir reden am allerwenigsten über Fotos. Ich finde dann immer heraus, wer mir da gegenüber sitzt. Die Hoffnungen, Ängste, Träume und Wünsche bilden ein dreidimensionales Bild eines Menschen, den ich nur so fotografieren kann. So kommt es, dass ich Dinge erfahre, über die man oft nicht spricht oder die man zumindest nie so ehrlich formuliert. Eine Sache, die dabei immer wieder hochkommt: Viele wünschen sich mehr Selbstliebe in ihrem Leben.
Wenn wir heranwachsen, spukt uns häufig eine fixe Idee für romantische Beziehungen im Kopf herum. Wir wollen uns verlieben – einen Menschen finden, bei dem wir uns ganz und vollständig fühlen. Jemanden, der uns glücklich macht. Es wird kein Spoiler für dich sein, wenn ich dazu sage: Diesen Menschen gibt es, aber nur sehr selten. Es ist auch nicht besonders ratsam, all diese Sehnsüchte und Bedürfnisse auf eine Person zu projizieren.
>>Es gibt einen Menschen für dich<<
Doch es gibt einen Menschen für dich. Er wird immer für dich da sein und dich begleiten – in jeder Situation und das bis zum Rest deines Lebens. Falls du ihn treffen willst: Er grinst dir aus dem Spiegel entgegen. Genau aus diesem und vielen anderen Gründen ist in uns das Verlangen nach Selbstliebe verankert. Wenn wir es schaffen, unsere große Liebe zu werden, werden wir weniger einsam sein, gesündere Beziehungen führen und dauerhaft glücklicher sein.
Um diese Selbstliebe für uns zu entdecken, dürfen wir oft lernen, mit den Regeln unserer Kindheit zu brechen. Denn Selbstliebe klappt am besten, wenn wir uns selbst wichtig nehmen und uns auch ein bisschen feiern können. Das ist etwas, das uns oft beim Erwachsenwerden ausgetrieben wird – selbstverliebt will ja schließlich niemand sein, oder? Warum nicht? Es ist doch genau so, als würden wir einen anderen Menschen in unser Leben lassen. Die perfekte Lovestory: Wir verlieben uns und dann lieben wir. Warum sollte das in der Selbstliebe nicht auch gelten?
>>Es gibt keine Liebe ohne Streit<<
Vielleicht können wir ja genau diese Dynamik auf uns selbst anwenden. Wir lernen uns bei schönen Erfahrungen kennen, nehmen uns ernst, himmeln uns vielleicht auch ein bisschen an. Dann gehen wir mit uns auf Dates, man gönnt sich was und verwöhnt sich regelmäßig. Im Grunde ist es das gleiche Rezept, oder? Und: Es gibt keine Liebe ohne Streit und böse aufeinander sein – also auch das muss drin sein. Selbstliebe heißt nicht, sich selbst immer toll finden zu müssen. Unterschiedliche Geschmacksträger salzen die Suppe.
Der Beginn dazu ist denkbar einfach. Hör zunächst auf, schlecht von dir selbst zu sprechen, und such dir Dinge, die du toll an dir findest. Verbring Zeit mit dir selbst und lerne auch deine Macken kennen, die dich so einzigartig machen. Priorisiere dich und die gemeinsame Zeit mit dir selbst und verwöhn dich mit Dingen und Aktionen, die du magst. Mach ein Fotoshooting, um dich zu feiern, oder kleide dich in Kleidung, die dir Freude bereitet. Sei liebevoll, dazu gehört auch der Blick in den Spiegel. Wer verliebt ist, sieht über kleine Makel hinweg oder findet sie einfach hinreißend.
Wenn du nur versuchst, selbst mit dir in eine Beziehung zu gehen, wirst du schon merken, wie sich dein Gefühl für dich selbst verändert. Vielleicht dauert es eine Weile – aber die große Liebe kommt, um zu bleiben, und so lohnt sich die Arbeit an ihr. Doch schieb diese Veränderung nicht auf, das Leben ist zu kurz, um zu lange damit zu warten. Deine Welt wird sich verändern, wenn du das möchtest, und was die romantische Liebe zu anderen angeht: Es verliebt sich derjenige/diejenige am tiefsten, der/die bereits liebt.